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10 Alben, die mich maßgeblich beeinflusst haben

Aktualisiert: 20. Mai 2020


Ich bin kein großer Facebook-Junkie. Ich schaue gelegentlich mal rein und posten tue ich quasi nie. Seit ich jetzt MisarWunderbar betreibe, poste ich zumindest ab und zu einen kurzen Hinweis auf einen neuen Artikel auf meiner Seite. Zum letzten Artikel gab es dann prompt einen Kommentar von einem guten Freund von mir, den ich lange nicht gesehen habe: Pedy. Das hat mich sehr gefreut und wir haben direkt am gleichen Tag des Kommentars noch eine Stunde per Videotelefonie gesprochen. Pedy hat mich bei Facebook dann für die “Die ersten zehn Alben, die Dich maßgeblich beeinflusst haben Challenge” nominiert. Normalerweise mache ich bei sowas nicht mit, aber irgendwie fand ich die Idee dann doch witzig und ich fing an darüber nachzudenken. Sehr schnell kamen mir die ersten Schallplatten in den Sinn und damit gepaart auch alte Erinnerungen - ist wirklich toll, wie sehr Musik einen doch wieder in gewisse Situationen und auch die entsprechenden Gefühle zurückbringt. Hat mir wirklich spaß gemacht und ich habe überlegt, welche Reihenfolge die ersten Alben hatten und was damals in meinem Leben so passiert ist.


Zurück ins Jahr 1980


Nachdem mein Vater uns verlassen hatte, bin ich mit meiner Mutter zusammen in eine fremde Stadt gezogen und musste alle Freunde zurücklassen. War eine schwere Zeit und ab dem Zeitpunkt hab ich mich auch sehr lange zurückgezogen und die neue Schule und neue Freunde hatten es sehr schwer bei mir und ich dort natürlich auch. Ab diesem Zeitpunkt wurde Musik für mich sehr wichtig, da ich alleine zu Hause sehr viel Musik gehört und auch angefangen habe, Texte zu schreiben. Wie genau ich auf die erste Band gestoßen bin, weiß ich nicht mehr genau. Ich kann mich nur erinnern, dass ich damals mit meiner Mutter im Urlaub in Kroatien war und wir dort einen Engländer namens “Barry” kennengelernt haben. Barry hatte mir nach diesem Urlaub per Post meine erste LP geschickt, die ich seit diesem Zeitpunkt rauf und runter gehört habe: Queen - “Sheer Heart Attack”.


Die zweite große Liebe wurde der Computer. In dieser Zeit wurden ja die ersten Heimcomputer erschwinglich und da meine Mutter sehr viel arbeiten musste und dementsprechend wenig Zeit hatte, hat Sie mir den ersten Computer gekauft. Damals gab es ja noch keine Software und man musste die Dinger selber programmieren und so wurde ich zum Computerjunkie. Angefangen habe ich mit einem Sinclair ZX-81, danach kamen die üblichen Verdächtigen von Commodore (VC-20, C-64, C-128, Amiga1000 usw.). Aus diesen beiden Leidenschaften (Computer und Musik) wurde meine Liebe für elektronische Musik geboren und so war das zweite Album, was ich für mich wahrgenommen hatte: Kraftwerk - “Die Mensch-Maschine”.


Die für mich erste Symbiose aus Vocalpop und Elektronik war dann das erste Album von Depeche Mode - “Speak & Spell”. Das war auch die Zeit, wo ich das erste mal das andere Geschlecht wahrgenommen hatte (Astrid hieß die junge Dame, die mich glaube ich auch ganz gut leiden konnte) und das erste Kribbeln im Bauch war ein wirklich seltsames Gefühl, mit dem man nicht so richtig gut umzugehen wusste. Ab diesem Zeitpunkt bin ich jedenfalls deutlich lieber in die Schule gegangen, da Astrid in meiner Klasse war. Der Soundtrack dazu war vor allem der Song “Just Can’t Get Enough” von Depeche Mode und besagtem “Speak & Spell” Album.


Dann ging es so langsam in Richtung Pubertät und die nächste Band, die mich beeinflusste, war “Wham!”. Ein befreundeter DJ hatte die erste Single (“Young Guns”) und spielte diese rauf und runter. Ich persönlich war mehr angetan von der zweiten Single “Wham Rap” und ab diesem Zeitpunkt habe ich das erste Album von Wham! -“Fantastic” regelmäßig gehört. George Michael & Andrew Ridgeley haben dann auch meinen Klassenkamerad Alessandro und mich dazu ermutigt, die erste Band zu gründen. Wir sind dann mit zwei kleinen Casio-Keyboards quer durchs Wohnzimmer gehüpft und haben Popstars gespielt.


Die Fusion von Elektronik und Musik hat seit diesem Zeitpunkt für mehrere Jahrzehnte eine entscheidende Rolle gespielt und mich nicht mehr losgelassen. Es folgten einflussreiche Alben von A-Ha, Howard Jones, Propaganda, Pet Shop Boys, Yazoo und vielen mehr. Dem einher ging die Gründung der ersten “richtigen” Synthpopband in meinem Leben: Y-Am (zusammen mit Günther und Oli), mit der wir dann lokal tatsächlich einen guten Bekanntheitsgrad hatten. War wirklich eine gute Zeit - mein Leben wäre ohne die maßgebliche Prägung dieser Bands und natürlich der Computertechnologie komplett anders verlaufen. Und da es damals noch cool war, elektronische Musik zu machen, kam man dann auch unerwartet zu den ersten Freundinnen. Das wäre sonst - als introvertierter Computerfreak - deutlich schwieriger geworden. Beruflich war dann auch klar, dass ich in die Musikindustrie wollte und so begann ich meine Ausbildung bei Sony Music in Frankfurt.


Schon witzig, aus welchem zufälligem Zusammenspiel sich der Lebensweg ergibt. Ich schicke dann mal ein "Danke" an Barry, der vielleicht immer noch irgendwo in London lebt und mich als erster mit Musik und meiner ersten LP angefixt hat. Wer weiß, wie es sonst gelaufen wäre?! Ich bin sehr gespannt, welche Zufälle mein weiteres Leben bestimmen und freue mich auf weitere Rückblicke.


Ich wünsche euch alles Liebe. Bleibt gesund und wach!




Und hier nochmal die Liste der zehn Alben:


Queen - “Sheer Heart Attack”

Kraftwerk - “Die Mensch-Maschine”

Depeche Mode - “Speak & Spell”

Wham - “Fantastic”

Depeche Mode - “Construction Time Again”

Howard Jones - “Human’s Lib”

Wham - “Make it Big”

A-ha - “Hunting High And Low”

Propaganda - “A Secret Wish"

Pet Shop Boys - “Please”




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