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Das Gegenteil von spielen ist...



…Arbeit?

…Schule?

…nicht spielen?


Was würdest Du antworten?


Vor geraumer Zeit habe ich das Buch „Das indoktrinierte Gehirn“ von Dr. Michael Nehls gelesen und darin ein spannendes Zitat bzw. eine spannende Antwort auf die Frage - was wohl das Gegenteil von spielen ist - gefunden.


„Das Gegenteil von Spielen ist (nicht Arbeit, sondern) Depression.“ (Brian Sutton-Smith, ca. 1975).


Brian Sutton-Smith war ein Spieltheoretiker aus den USA, mit neuseeländischen Wurzeln. Dieses Zitat ist hängen geblieben und hat mich in neue Tiefen des Kaninchenbaus unseres Systems geführt. Depression war bis dahin für mich ein klassisches Krankheitsbild, welches in schwerer Form sehr leidvoll für die Betroffene Person und deren Umfeld ist. Die Vorstufe dazu habe ich immer als Melancholie bezeichnet - einen Zustand, den jeder Mensch ab und zu hat, aus dem er aber selbst wieder ohne größere Probleme rauskommt. Depression ist also die schwere Form der Melancholie und deutlich erkennbar. Ist sie das wirklich? Oder gibt es vielleicht so etwas wie eine Massendepression, die sich wie eine graue Wolke über sehr viele Menschen legt, ohne dass diese es wirklich wahrnehmen und die man als Realität bezeichnet? Das in frühester Kindheit angezettelte „genüge ich?“, gefüttert durch Erwartungen der Eltern, Lehrer, Ausbilder, Vorgesetzten und Kollegen? Wie weit darf ich abweichen vom „normalen“, um weiterhin angesehen und geachtet zu werden? Ist das nicht so eine Art unterschwelliger Dauerdruck, der uns ständig in einer Art Melancholie mit Hang zur Depression hält? Ein Zustand der nur erträglich ist, indem wir immer wieder Bestätigung von außen bekommen oder uns durch Konsum befriedigen?


Welcher Erwachsener spielt denn eigentlich noch den ganzen Tag? Oder geht das nicht, da der „Ernst des Lebens“ längst begonnen hat?


Kann das Leben nicht einfach nur ein Spiel sein?

Kann Arbeit nicht einfach nur ein Spiel sein?

Kann ich mir selbst nicht genügen und auf Bestätigung von außen verzichten?


Klar darf man Anerkennung als etwas wunderbares annehmen, aber bedürftig danach sollte man nicht sein. Warum werden es so viele Menschen aber dann? Weil sie nicht mehr spielen, sondern ungeliebte Dinge tun um Belohnungen zu erhalten, die sie von der ernsten Depression (oder dem Burn-Out) fern halten?


Wie ist das bei Dir?


Wie ist das bei mir?


Ich liebe Bücher…man liest einen einzigen Satz und auf einmal eröffnen sich Welten.



Bleibt gesund und wach!


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