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Du warst mein Leben

  • Misar
  • 15. Dez. 2024
  • 1 Min. Lesezeit


Heute habe ich einen kleinen Spaziergang unternommen und der führte mich am Schluss über einen kleinen Friedhof. Schon fast am Ausgang angekommen, fiel mir ein sehr schön gestalteter Grabstein ins Auge, der mit einem wundervollen Fantasie-Bild bemalt war und auf dem stand: “Du warst mein Leben”.


Zunächst hat mich das ganze positiv berührt und ich dachte bei mir: “Da hat jemand wirklich geliebt.” Doch je weiter ich des Weges ging, drehte sich das ganze für mich um … was für ein Satz! Da verliert man einen geliebten Menschen - vielleicht auch den geliebten Menschen und beerdigt sich quasi gleich mit. “Du warst mein Leben” - nein, “ich bin mein Leben” und nur “ich lebe mein Leben”.


Wieviele Menschen projizieren ihr Lebensglück auf einen anderen, ohne den es nicht mehr gehen soll. Mal abgesehen davon, was das für mein Leben heißt - was bedeutet das für den Menschen, auf den ich das projiziere? Was für eine unglaublich schwere Bürde, die oft als Liebesbeweis mißverstanden wird. Ich kenne das nur zu gut, da ich in jungen Jahren genau das praktiziert habe und sich auch gerade in meinem nahen Umfeld einige dieser Fälle auftun. Das geht dann unter Umständen sogar so weit, dass aus Angst vor Gewalt der Partner bleibt - Gewalt aus Liebe, was für eine Perversion.


Liebe kann immer nur bedingungslos sein, was jegliche in Anspruchnahme ausschließt. Auch wenn ein Teil von mir Schmerz empfindet, muss doch das Glück des geliebten Menschen überwiegen. Lass ihn oder sie leben und lebe du deins.


“Du warst ein wichtiger Teil meines Lebens” diese Inschrift würde mir glaube ich besser gefallen.


Bleibt gesund und wach!





 
 
 

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