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Ich Trottel (oder wie findet man ohne großen Aufwand eine Million Lösungen?)

  • Misar
  • 5. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

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Bei mir ist ja andauernd Lesezeit – irgendein Buch begleitet mich immer durch den Tag.

Aktuell waren es zwei, wobei ich das eine gestern beendet habe:



Man sagt ja immer, dass Bücher einen finden – und hier kann ich das wieder voll und ganz bestätigen. Ich hatte dieses Buch schon vor vielen Jahren einmal gelesen, für gut befunden und dann wie üblich im Schrank verstauben lassen.

Vor einigen Wochen dann postete ein ehemaliger Musikkollege von mir auf Facebook, dass er gerade dieses Buch liest. Und schwups wurde in meinem Gehirn die Schublade aufgezogen und ich erinnerte mich. Obwohl ich gerade schon ein aktuelles Buch lese, kramte ich es aus meiner Bibliothek und las es nochmal.Vielleicht kennt ihr das? Man liest ein Buch ein zweites Mal und es scheint ein völlig anderes zu sein – wie ich schon sagte: Bücher finden einen zum richtigen Zeitpunkt (auch ein zweites Mal).


Erschienen ist es bereits 2010, leider ist es inzwischen vergriffen – man findet es höchstens noch gebraucht. Aber genau dieses Buch hat bei mir einige Saiten zum Schwingen gebracht.Norbekov ist eine schillernde Figur. Doktor der Psychologie, Pädagogik und Medizinphilosophie, Gründer eines Zentrums für Augenregeneration in Russland und früher Karate-Vizemeister der UdSSR. Manche sehen in ihm einen Heiler, andere einen Scharlatan. Für mich war er in diesem Fall vor allem eins: ein Impulsgeber.

Sein Schreibstil ist sehr ungewöhnlich, hart und teilweise vulgär in der Ausdrucksweise. Aber genau das rüttelt einen wach und man liest es nicht einfach so weg, ohne es wirklich gelesen zu haben. Auch die ungewöhnliche Übersetzung aus dem Russischen tut ihr Übriges dazu. Folgende Eckpunkte sind für mich dieses Mal hängengeblieben:


Verlernte Intuition


Einer der Kernpunkte, die mich berührt haben, war die Sache mit der Intuition.Norbekov schreibt, dass die meisten Menschen verlernt haben, auf ihr Gefühl zu hören. Intuitiv entscheiden sie sich fast immer für das Falsche. Warum? Weil sie gar nicht mehr fühlen, sondern nur noch denken.

Und tatsächlich – wenn ich in mein eigenes Leben schaue, erkenne ich das sofort. Wie oft habe ich Entscheidungen im Kopf durchkalkuliert, nur um später festzustellen: Mein erstes Gefühl hatte recht. Nur habe ich ihm nicht vertraut. Kennt ihr bestimmt auch, oder?

Das Spannende: Intuition kann man trainieren. Sie ist kein „mystisches Geschenk“, sondern eine Fähigkeit, die wir alle haben. Je öfter wir auf unser Gefühl hören, desto stärker wird es. Dabei ist für mich das Schwierigste, den Moment abzupassen, an dem sich die Intuition deutlich zeigt, bevor sofort der Verstand anfängt, das Ganze umzubauen.


Der Zustand der Oktave


Ein zweites Konzept, das ich faszinierend fand, nennt Norbekov den „Zustand der Oktave“. Es geht darum, bewusst ein Hochgefühl zu erzeugen – sich innerlich auf eine höhere Schwingung zu bringen (so kommt man auch besser an die eigene Intuition).

Das klingt esoterisch, ist aber praktisch. Wir alle kennen das: Wenn wir euphorisch sind, voller Freude, gelingt uns vieles leichter. Wir sehen mehr Möglichkeiten, sind kreativer, mutiger. Norbekov sagt: Diesen Zustand können wir gezielt trainieren. Und er ist die Grundlage, um neue Lösungen zu finden.

Um das Ganze zu praktizieren, erinnert man sich an einen überwältigenden Moment, der starke, positive Emotionen hervorgerufen hat, und versetzt sich wieder in diesen Zustand des wirklichen Fühlens. Und dann versucht man, dieses Gefühl zu halten und immer wieder hervorrufen zu können. Funktioniert – wie ich finde – erstaunlich gut und verbessert sich exponentiell.


Manifestation durch Fühlen


Der dritte Punkt war für mich nicht neu, wurde aber genau zur richtigen Zeit mal wieder aufgefrischt: Ziele fühlen, als wären sie bereits erreicht.

Manifestation funktioniert nicht über Bilder im Kopf oder über Visionboards. Jedenfalls nicht alleine. Das eigentliche Geheimnis ist das Fühlen.

Wenn ich mir nur vorstelle, wie etwas aussehen soll, bleibe ich im Kopf. Aber wenn ich spüre, wie es sich anfühlt, bereits dort zu sein – dann verändert sich etwas. Das Fühlen macht es echt. Der Körper, das Herz, die ganze Energie geht mit.

Für mich war das eine Bestätigung dessen, was ich selbst schon erlebt habe: Je stärker ich in ein Gefühl gehe, desto leichter treten die passenden Dinge in mein Leben. Rückblickend hat das in meinem ganzen Leben erstaunlich gut funktioniert (ohne dass ich damals gewusst hätte, was ich da mache). Aber Achtung: Man muss es wirklich zu einhundert Prozent fühlen und darf keinen noch so kleinen Zweifel haben. Klingt einfach, ist aber wirklich anspruchsvoll.


Alltagstrott(el)


Leider hängen die meisten voll und ganz in ihrem Alltagstrott, und Norbekov stellt hier den naheliegenden Zusammenhang zwischen Alltag und Trottel her. Ich musste wirklich schmunzeln.

Wie oft trotten wir durch den Alltag, blind für das, was unser Herz uns eigentlich zuflüstert? Wie oft lassen wir uns treiben von Routinen, Terminen, Erwartungen – und merken gar nicht, wie sehr wir zum Trottel werden, weil wir nicht mehr fühlen. Habe ich hier schon viele Male thematisiert, aber ich glaube, man kann das gar nicht oft genug wiederholen.

Es geht nicht darum, noch mehr zu denken, noch bessere Pläne zu machen oder noch ausgefeiltere Visionboards zu basteln. Es geht darum, wach zu werden. Zu fühlen. Der Intuition wieder Raum zu geben und vor allem zu sehen, was man alles hat und wie es sich anfühlt. Ich glaube, bei den meisten ist vieles deutlich besser, als sie es sich selbst oft eingestehen.


Ein drittes Mal?


Jetzt habe ich dieses Buch ein zweites Mal gelesen und völlig neue Inhalte für mich entdeckt. Ich bin gespannt, ob es mir noch ein drittes Mal in meinem Leben begegnet.

Ob man Norbekov nun für einen Meister oder für einen Spinner hält – sei dahingestellt. Für mich war das Buch eine große Freude und was ich für mich mitnehme:


  • Trainiere deine Intuition.

  • Bring dich selbst in eine höhere Schwingung (so oft es geht).

  • Und vor allem: Fühle!!!


Die Millionen Lösungen für wirklich jedes Problem stecken schon in uns. Sie warten nur darauf, dass wir den Trott(el) hinter uns lassen.


Bleibt gesund und wach!




 
 
 

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