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Liebe ist...



…großartig

…allumfassend

…das einzige was zählt


Was fällt euch noch alles zu „Liebe ist…“ ein?

Wer aus den 80ern und 90ern kommt, der kennt bestimmt auch noch die tausend „Liebe ist…“-Sprüche mit den beiden Figuren auf Tassen, T-Shirts, Handtüchern etc. Gibt es die eigentlich noch? Muss ich gleich googeln…anscheinend schon. Und die beiden Figuren sind wie damals Mann und Frau, ist das im heutigen Genderwahn eigentlich noch konform oder gibt es inzwischen auch andere Motive? Mir egal - ich find’s schön so, bin halt schon älter. Apropos „Älter“ - ich liebe das älter werden und gefühlt wird mit jedem Tag alles klarer und liebevoller - also


Voller Liebe!


Für mich hat sich dieser Begriff im Laufe meines Lebens ganz schön verändert. Als Kind war Liebe kuscheln mit Mamma und Papa, lachen, weinen, spielen und einfach sein. In der Jugend und im frühen Erwachsenenalter mutierte das ganze dann zu einem berauschendem Gefühl, wenn man die oder den angebeteten sah oder nur an sie/ihn dachte. Der Antrieb, vielleicht doch öfter mal zu duschen, sein Zimmer aufzuräumen und das äußere Erscheinungsbild im Spiegel zu überprüfen. Liebe wurde zu einer Droge mit emotionalen Hoch und Tiefs, wie es sich für eine Droge gehört …. dazu gehörte auch die Abhängigkeit, wie sich im weiteren Verlauf zeigte. Sätze wie: „Ohne Dich kann ich nicht leben“, „Du bist der/die einzige für mich“ oder „Ohne Dich schlaf’ ich heut’ Nacht nicht ein“ (frei nach der Münchener Freiheit) dominierten eine lange Zeit mein Geschehen. Ich hätte alles für die Angebetete getan - bis zur kompletten Selbstaufopferung. Natürlich ging das nicht gut und rückblickend ist es für mich nur allzu klar, warum ich in dieser Zeit immer verlassen wurde - ich hätte mich damals als Partner auch nicht ertragen. Außerdem folgt Energie immer der Aufmerksamkeit und da verneinte Sätze von der Psyche nicht verstanden werden, wird aus „Verlass mich nicht“ - „Verlass mich“. Hat immer bestens funktioniert.


Danach folgte für mich eine längere Zeit der Liebesabstinenz - jedenfalls bezogen auf andere Menschen und ich entdeckte mich zum ersten mal wirklich selbst: Wer bin ich wirklich und was möchte ich für mich in meinem Leben. Zum ersten mal lernte ich, mich selbst zu lieben … und zwar so, wie ich bin. Das mag für den einen befremdlich klingen, für den anderen selbstverständlich sein. Für mich war das ein sehr langer Prozess, der mir aber sehr viel Klarheit und wirkliche Liebe geschenkt hat. Erst dann wurde mir klar, was Liebe ist: Sie ist völlig wertfrei und nimmt alles und jeden an - kein „gut oder schlecht“, einfach nur „sein“. Als kleines Kind war ich der Liebe deutlich näher als in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter.

Liebe bezieht sich eben nicht auf einzelne Personen oder Dinge, sondern ist ein ganzheitliches Gefühl. In Worten schwer zu beschreiben - vielleicht schaffe ich das im freien Redefluss im Podcast etwas besser. Wenn man dieses Gefühl einmal für sich erlebt hat, ändert sich das gesamte Umfeld zum positiven. Auch die Liebe zu seinen „Liebsten“ bekommt einen viel tieferen Wert und verliert jegliche Abhängigkeit - die Verbundenheit wird enger und gibt gleichzeitig unendliche Freiheit. Gerade wenn man lange zusammen ist, ist die eigene Freiheit ein ganz wichtiger Faktor. Dazu kann auch gehören, dass vielleicht einmal neue Menschen in den eigenen engsten Kreis oder den des Partners kommen - und es ist ok. Wenn man sich wirklich liebt und füreinander entscheidet, heißt das auch den anderen loslassen zu können, damit er seinen Weg gehen und wachsen kann. Alles andere ist Zwang und Abhängigkeit und hat mit Liebe, so wie ich sie inzwischen erfahre, nichts zu tun. Die Liebe ist und bleibt ein Kind der Freiheit!


Bleibt gesund und wach!


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