Der heutige Artikel steht ganz unter dem Motto: „Früher war alles besser!“
Das ist natürlich totaler Quatsch. Früher war nicht alles besser sondern anders und teilweise sicherlich auch besser. Ich möchte aber nicht zurück - sondern bin hier und jetzt genau richtig. Gerade den technischen Fortschritt möchte ich auf gar keinen Fall missen.
Trotzdem fällt einem mit 52 Jahren doch so langsam auf, dass man in einigen Dingen „alt verhaftet“ ist. Dazu drei kleine Beispiele:
Das Telefon
Das Telefon, heute auch gerne „handy“ oder „mobile phone“ genannt, nutzt man hauptsächlich zum telefonieren. Obwohl ich inzwischen auch WhatsApp, Telegram, iMessage, Signal und ähnliches installiert habe und nutze, ist der Hauptzweck meines Telefons doch tatsächlich das telefonieren. Dementsprechend liegt das Ding bei mir zu 80% nur irgendwo rum oder steckt in meiner Hosentasche. Oben genannte Messenger werden bei mir meistens über den Computer bzw. das iPad bedient.
Außerdem kenne ich die wichtigsten Telefonnummern auswendig und wähle sie tatsächlich immer noch. Aber nicht nur die aktuellen Nummern kenne ich auswendig, sondern noch ganz viele aus meiner Kindheit - über 40 Jahre her. Musste man ja auch, denn damals gab es ja kein „mobile phone“ sondern einfach nur das „phone“, welches verkabelt im Flur auf einem eigenen Schränkchen stand. Da konnte man nur wählen - und zwar die Nummern 0 bis 9, mehr gab es nicht. Kein Nummernspeicher, kein gespeichertes Telefonbuch und wenn man versucht hätte via Sprachassistent zu wählen, hätte einem lediglich ein dauerhaftes „Duuuuuuuuuuuu“ als Antwort entgegen gedröhnt.
Auf den heutigen Smartphones finde ich die Sprachassistenten sensationell. Übrigens auch eine der technischen Entwicklungen, die ich nicht mehr missen möchte. Davor habe ich aber tatsächlich die Nummern selbst auf dem Smartphone immer noch gewählt, da es für mich gefühlt schneller ging als mich durch das Adressbuch zu stöbern.
Meistens telefoniere ich allerdings über das Festnetz - auch etwas, was heute eigentlich keiner mehr wirklich braucht, oder?! Da wähle ich sowieso nur aus dem Gedächtnis.
DVD
Ich schaue mir gerne abends einen schönen Film an und oft nutze ich natürlich Netflix, Prime, Disney+ und ähnliches. Aber auch die DVD - oder bei neueren Filmen die BluRay - wird bei mir noch regelmäßig genutzt. Sicherlich ein Relikt aus alten Tagen, aber ich mag das. Gerade erst habe ich meine Laserdisc-Sammlung samt Player verkauft, die stand allerdings schon Jahre ungenutzt im Keller. Auch hier habe ich jedes mal gedacht: „Jetzt kaufe ich die Filme ein letztes mal und dann hält dieses Format für die Ewigkeit“. Genau wie bei der Schallplatte, der Kassette, der Minidisc, der CD oder bei der VHS-Videokassette, der Laserdisc, der DVD und der BluRay. Ja, ich hab schon einige Filme und Musikstücke doppelt und dreifach gekauft.
Aber meine große Stunde kommt, wenn das Internet mal für mehrere Tage ausfällt … ich kann noch Filme gucken und Musik hören. Und ihr so? ;-)
Partnerwahl
Frauen lerne ich ausschließlich „naheliegend“ kennen. Alle Damen, die mich auf meinem Lebensweg begleitet haben, waren immer Begegnungen im echten Leben: durch Freunde, auf Parties, auf der Arbeit, im Restaurant etc.
Natürlich geht das heute auch super über das Internet und es gibt sicherlich tolle Möglichkeiten. In meinem Freundeskreis gibt es einige, die ihre Partner dort gefunden haben. Für mich ist das aber nichts. Mein Hauptproblem damit ist vor allem, dass ich die Absicht haben müsste, jemanden aktiv kennen zu lernen. Das widerstrebt mir - meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich immer wenn ich „gesucht“ habe, nichts „gefunden" habe. Jedenfalls nichts, was mein Herz berührt. Die interessantesten Begegnungen kamen immer, wenn ich es am wenigsten vermutete. Überhaupt steckt für mich glaube ich der Reiz in der Unerwartbarkeit. Nur dann kann bei mir der liebevolle Funke entstehen. Mir vorzunehmen, dass es bitte zeitnah zu funken hat, würde bei mir nicht funktionieren. Deswegen hätte ich auch früher schon keine Kontaktanzeige geschaltet - was nicht heißen soll, dass ich das verteufeln würde.
Sicherlich fallen mir noch mehr Beispiele ein und vielleicht setze ich diese Reihe des „naheliegend altes“ fort, aber für heute soll es erst einmal genügen.
Ich wünsche euch alles Liebe…
…bleibt gesund und wach!
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