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Playful

  • Misar
  • vor 4 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
ree

„Die Menschen nehmen zu ernst, was die Götter nur zum Spaß erschaffen haben.“

Dieser Satz ist mir vor ein paar Tagen begegnet – und seitdem geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht, weil er so gut beschreibt, was mir immer wichtig war: das Leben spielerisch zu nehmen – Playful eben.


Ich war schon immer eher der Typ „Glas halb voll“. Ich genieße es, aus kleinen Dingen Freude zu ziehen, den Moment zu feiern, selbst wenn er nicht perfekt ist. Eine Art Leichtigkeit, ein inneres Grinsen, das mich durchs Leben trägt.


Aber in den letzten Jahren hat sich eine leise Missstimmung dazugesellt. Nicht dramatisch, nicht lähmend – aber sie ist da. Und sie hängt für mich eng mit dem zusammen, was hier in Europa und besonders in Deutschland passiert.


Vom Spiel zur Schwere


Immer mehr habe ich das Gefühl: Wir nehmen das Falsche ernst.

Die Bürokratie wächst, die Regeln werden absurder, die Politik verrennt sich in Machtspielen – und währenddessen geht das große Ziel verloren: Lebensfreude!


Noch schlimmer: Statt Chancen für die nächste Generation zu schaffen, reden wir von Kürzungen, verfallender Infrastruktur, von schlechteren Schulen, von weniger Perspektiven.


Ich habe neulich per Zufall ein Interview mit Sahra Wagenknecht gehört. Sie brachte etwas auf den Punkt, was mich sehr berührt hat:


Über Jahrzehnte war eigentlich immer klar, dass die Eltern den Kindern ein besseres Leben als ihres ermöglichen konnten. Es gab keine Garantie dafür, aber die Chancen waren sehr hoch. Und genau das ist es, was sich seit einigen Jahren gedreht hat. Dieses Gefühl, für die Kinder eine bessere Zukunft zu schaffen, ist mir hier in diesem Land definitiv abhandengekommen, ohne dass ich es hätte benennen können. Aber genau das ist es. Denn wenn die Zukunft der Kinder nicht mehr heller scheint als die Gegenwart der Eltern – was treibt uns dann noch an?


Habe ich die Wahl?


Schauen wir uns um: Der Großteil der Bevölkerung will mit Sicherheit keinen wirtschaftlichen Abstieg, keine schlechteren Chancen für seinen Nachwuchs und schon gar keinen Krieg. Aber wenn die Regierenden sich dafür entscheiden, dann passiert es einfach. Unabhängig davon, was wir wählen oder wie laut die Mehrheit dagegen ist. Es wird einfach gemacht – da kannst du wählen, so viel du willst.


Diese Erkenntnis ist bitter, für mich aber nicht neu. Bei den wirklich existenziellen Fragen – Krieg oder Frieden, Zukunft oder Stillstand – sind wir im Grunde Zuschauer. Eigentlich nur Manövriermasse, die von Politik und den großen Medien durch den Alltagstrott der Abwärtsspirale bewegt wird.


Früher war das immer weit weg – und jetzt sind wir mittendrin statt nur dabei.

Und je offensichtlicher das Ganze wird, desto mehr Menschen wollen es weder hören noch sehen noch darüber reden.


Ich nehme das mehr und mehr in meinem Umfeld wahr. Die Mundwinkel zeigen nach unten, man ist gereizt und tut so, als ob alles bestens wäre. Lieber weitermachen wie bisher, als sich die unbequemen Fragen zu stellen. „Augen zu und durch“ – als ob das je geholfen hätte.


Zurück zu Playful!


Unser Einfluss auf das große Ganze ist ziemlich gering. Was bleibt, ist die Gestaltung unseres Lebens. Das bedeutet für mich: bewusst das Spielerische suchen und flexibel bleiben:


  • Nicht alles so ernst nehmen, wie es verkauft wird.

  • Sich selbst Momente der Freude gönnen.

  • Und vor allem: den Kindern vorleben, dass Leichtigkeit möglich ist – auch wenn die Welt da draußen schwer wirkt.


Playful ist kein naives „Alles ist schön“. Es ist eine Haltung. Eine bewusste Entscheidung, trotz all der Schwere im Außen das Lächeln nicht zu verlieren.


Das heißt nicht, dass wir Verantwortung leugnen. Im Gegenteil. Es heißt, dass wir Verantwortung dort übernehmen, wo wir wirklich etwas bewegen können: im eigenen Leben, in unserer Familie, in unseren Beziehungen.


Vielleicht ist genau das die eigentliche Rebellion:


  • Leichtigkeit

  • Freude

  • Liebe


Dinge, die in keiner Bilanz stehen, die aber alles verändern.


Und nun?


Ich glaube, es ist Zeit, dass wir das Leben wieder als das sehen, was es im Kern ist: ein Spiel. Mit Höhen und Tiefen, klar. Mit Herausforderungen, ohne Frage. Aber eben auch mit dieser verrückten, verspielten Energie, die uns Menschen ausmacht.


Wenn wir aufhören, alles so todernst zu nehmen – Politik, Karriere, Status – dann entdecken wir vielleicht, dass die wahren Schätze in den einfachen Momenten liegen. Das holt uns aus der Schockstarre und macht uns wieder beweglich. Und bewegliche Ziele sind schwerer zu treffen – genau das macht uns frei.


Wie sagte Franklin so schön:


„Es gibt Menschen die sind unbeweglich. Es gibt Menschen, die sind beweglich. Und es gibt Menschen, die sich bewegen.“


Erinnern wir uns daran, dass es nicht nur ums Überleben geht, sondern ums Erleben – dann wird aus Alltag wieder Leben – Playful eben.


Bleibt gesund und wach!




 
 
 

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