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Ja-sager


„Ich war eher ein Ja-sager“, wie ich in meinem Blog-Artikel und in meinem Podcast vom 10. September 2020 schon ausführlich besprochen habe. Damals hatte ich die Macht eines klaren „Nein“ betont und wie wichtig es ist, auf sich zu hören und bei Kompromissen, die man nicht mehr mittragen möchte, rechtzeitig „Nein“ zu sagen. Mein Leben wurde sehr lange davon dominiert, dass ich mehr damit beschäftigt war, es anderen recht zu machen und meine Bedürfnisse hinten angestellt habe. Das hat sich seit einigen Jahren deutlich geändert und es ist ein Gewinn für alle.


Wer mich kennt, weiß dass ich immer im guten Gespräch mit wenigen, lieben Menschen bin. In den letzten Monaten kam dieses Thema wieder etwas verstärkt auf - speziell bei zwei Frauen, in meinem näheren Umfeld. Hauptsächlich ging es um Körperlichkeiten mit dem eigenen, langjährigen Partner und die generelle Frage der weiteren Partnerschaft. Wenn man sehr lange zusammen ist, fällt es oft schwer, sich klar zu sich selbst zu bekennen - vor allem, wenn es den anderen vielleicht verletzt beziehungsweise er oder sie es anders sieht. Was mich dann auf das Thema des „Ja-sagers“ gestoßen hat, war folgender Satz: „Jedesmal, wenn ich in den letzten Jahren Körperlichkeiten mit ihm zugelassen habe, was das ein Ja nur ihm zu liebe und ein klares Nein zu mir“. Daraufhin liefen ihr direkt ein paar Tränen und ich konnte spüren, welcher Schmerz dahinter steckt. Das ganze Thema berührt auch eine meiner tiefen Baustellen, wie ich es schon im Artikel und Podcast „Man(n), man man“ besprochen habe. Die Wochen nach diesem Gespräch arbeitete es in meinem inneren weiter und meine Frau meinte noch im Nachgang dazu: „Was glaubst Du, in wie vielen langjährigen Beziehungen da eine Schieflage entstanden ist und wie viel von der ein oder anderen Seite nur noch ertragen wird?!“


Ein „Ja“ zu etwas, was ich nicht möchte ich ein „Nein“ zu mir


Habe ich mich vor eineinhalb Jahren darüber ausgelassen, wie wichtig das „Nein-sagen“ ist, so würde ich das ganze heute genau andersrum formulieren, da ich glaube, dass das noch viel mehr Kraft und Klarheit bringt:


Sag „Ja“ zu Dir selbst!


Immer wenn ich mich bewusst in einem Spiegel sehe, schaue ich mir in die Augen und sage:


„Ja“ zu mir

„Ja“ zu meinem Körper

„Ja“ zu meinen Gedanken und Gefühlen

„Ja“ zu meinen Bedürfnissen

„Ja“ zu meinem Sein im Hier und Jetzt!


Diese „Jas“ sind elementar und bestimmen die eigene Lebensqualität. Wenn man das regelmäßig macht und sich auf sein Leben bewusst einlässt, entwickelt sich eine Kraft, die in Worten nicht zu beschreiben ist. Weitere, tägliche Rituale von mir sind morgens den Tag bewusst zu erwählen und mich abends dafür zu bedanken. Ich begrüße den Tag jeden Morgen mit dem Satz: „Herzlich willkommen Tag, ich erwähle Dich mit allem was Du mit Dir bringst“ und jeden Abend im Bett bedanke ich mich für einige schöne Dinge, die an diesem Tag geschehen sind.

Werde zum „Ja-sager“ und daraus ergeben sich automatisch die notwendigen „Nein“, die es auszusprechen gilt. Denn für Dein eigenes Leben ist nur einer verantwortlich und das bist Du - also gehe verantwortungsvoll und in Deinem Sinne damit um. Alle „Ja“ von Dir für Dich sind erlaubt und unersetzbar.


Bleibt gesund und wach!


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